Thema |
Leben im Alter |
Teilnehmer |
12 |
Ort |
Feuerwehr Faulbach |
Zeit |
19.30-22.00 |
Am 10.11.2014 fand die fünfte Dorferneuerungswerkstattsitzung in der Feuerwehr Faulbach statt. Von offizieller Seite wurde diese Sitzung von Frau Geißler von Architekturbüro bma, sowie Frau Salomon (Altersheimleiterin) begleitet.
Frau Salomon eröffnete die Sitzung mit einer Präsentation über die unterschiedlichsten Wohnformen, welche für ältere Mitmenschen möglich wären.
Die nun folgenden Wohnformen sollen darstellen welche weitgefächerten Möglichkeiten es gibt, im Alter angenehm zu leben, auch mit Hinblick auf mögliche Maßnahmen die durch die Dorferneuerung angedacht sind.
Die einzelnen Wohnformen im Überblick:
Wohnanpassung:
Eine Umgestaltung der vorhanden Wohnungen, am besten im EG, zu barrierefreiem Zugang und ein ebenerdiger Zugang von Bäder etc. Weiterhin ein altersgerechten Umbau der Handläufe sowie Türen.
Hier kam die Frage auf ob solche Maßnahmen auf von politischer Seite gefördert werden, also ein gemeindeeigener Zuschuss oder ein KfW Zuschuss, um ältere Menschen im Dorf zu halten.
Frau Salomon erklärte hierzu, das ihr nicht bekannt ist das Gemeinden solche Umbaumaßnahmen fördern. Die KfW bietet aber hierfür Förderprogramme an.
Nachbarschaftshilfe:
Organisation nicht nur unter Nachbarn, sondern über Vereine wäre möglich. Aufgaben hierbei wären Einkaufen, Fahrdienste etc..
Frau Salomon klärte weiterhin darüber auf, dass dieser Bereich höchstwahrscheinlich bei der Reform der Pflegekasse gestärkt werden könnte.
Betreutes Wohnen im Alter:
Es wird ein Betreuungsvertrag mit einem Dienstleister abgeschlossen, dieser stellt ambulante Dienste zur Verfügung, natürlich Kostenpflichtig.
Beispiel hierfür ist die Würmtal Insel, diese bietet ein kostenlosen Notruf an, eine kostenlose Vermittlung von Diensten sowie regelmäßige Kaffeetreffen.
Wohnraum mit Hilfe:
Beispiel hierfür sind Wohnungen in Würzburg, welche von Senioren an Studenten untervermietet worden sind. Eine Bezahlung der Miete erfolgt nicht in monetärer Art, sondern in dem Ableisten von Arbeitsstunden im Haushalt etc.. Dies bedeutete, dass für eine Stunde häuslicher Arbeit die Miete von einem Quadratmeter bezahlt wird.
In der aktuellen Flüchtlingssituation wäre diese Wohnform auch etwas für Privatpersonen, die eine Wohnung an Asylanten vergeben haben.
Seniorengemeinschaft:
Organisation von Nachbarschaftshilfe über die Gemeinschaft, weiterhin eine gemeinschaftliche Beratung, sowie regelmäßige Mitgliedertreffen.
Mehrgenerationenhaus:
Mehrere Generationen wohnen unter einem Dach, helfen sich gegenseitig. Förderung über die KfW möglich. Programm wurde verlängert.
Beispiele hierfür sind das Matthias Ehrenfried Haus in Würzburg sowie in Binsfeld (400 Einwohner).
Quartierskonzept:
Beispiel hierfür ist Bielefelder Wohnungsbaugesellschaft. Kostenneutraler Vertrag mit Dienstleister geschlossen, wird erst dann kostenpflichtig wenn Dienstleistungen in Anspruch genommen werden.
Hausgemeinschaft:
Jeder hat eigene Wohnung, Generationsübergreifend, eine Art Ferienwohnanlage
Beispiele hierfür ist Bad Orb „Die Herbstzeitlosen“ und die WiGe Aschaffenburg
Wohnen wie Zuhause:
Gastfamilie nehmen Personen mit Pflegebedarf auf, werden vorher geschult, erhalten für die Unterbringung eine Aufwandsentschädigung und werden unterstützt von lokalen Sozialstationen.
Wohngemeinschaft:
Jeder Bewohner hat sein eigenes Zimmer, Küche/Wohnzimmer/Bad wird gemeinschaftlich genutzt.
Geschwister WG:
Geschwister wohnen im Rentenalter gemeinschaftlich zusammen.
Beispiel hierfür ist die Geschwister WG in Üngershausen.
Nach dieser Präsentation erörterte Frau Salomon noch ein paar wichtige Informationen:
Danach erfolgte eine rege Diskussion der Teilnehmer:
Von Seiten der Teilnehmer wurden folgende Punkte vorgebracht:
Danach sollten die Teilnehmer ihre Vision wiedergeben, welche Sie sich durch die Dorferneuerung erhoffen.
Positives:
Altennachmittage
Seniorenbeauftragte
Lustiger Singkreis
Seniorenstammtisch
Ortsnahe Einkaufsmöglichkeiten
Negatives:
keine Wohnangebote
keine zugehenden Angebote
keine Barrierefreiheit z.B. Bahnhof, Straßen
Zusammenfassend ist zu sagen, dass es in Faulbach/Breitenbrunn schon gute Angebote gibt, aber auch noch vieles negative, dass durch die Dorferneuerung ins Bewusstsein gerückt wird und vielleicht durch die Gemeinde/durch die durchgeführte Dorferneuerung sowie durch die Anwohner behoben/angegangen werden kann.
In jedem Dorf ist Potenzial es muss nur gehoben werden.
Die Sitzung endete um 22.00 Uhr, mit für Jedermann neuen Eindrücken wie das Leben im Alter stattfinden kann.
Denn irgendwann trifft es jeden, man stellt fest, Mensch wie schnell bin ich alt geworden.
"Leben im Alter" - mit Expertin Frau Salomon
Leben im Alter? In den Medien wird viel über Senioren Café, Mehrgenerationenhäuser bis hin zu Einrichtungen mit betreutem Wohnen gesprochen und viel diskutiert. Doch wie wollen wir in Faulbach/Breitenbrunn alt werden? Was braucht Faulbach/Breitenbrunn, so dass sich auch ältere Generationen auf Dauer in unserem Ort wohlfühlen. Die Diskussion unterstützte Expertin Frau Salomon und referierte zu alternativen Wohnformen.